Powerline-Verbindungen: So funktioniert das Steckdosennetzwerk
In den meisten Privathaushalten werden Internetverbindungen via WLAN hergestellt, klassische LAN-Verbindungen kommen auch gelegentlich in Frage. Ähnliches gilt in Büros, in denen ebenfalls häufig ein Mischbetrieb anzutreffen ist. Weniger verbreitet, aber dennoch sinnvoll, sind LAN- und WLAN-Verbindungen via Steckdose: Mit diesen sogenannten Powerline-Adaptern funktioniert das Stromnetz zu Hause als Datenleitung. Von der Steckdose aus können anschließend andere Geräte mit dem Netzwerk verbunden werden.
Powerline-Adapter - etwa einen TP-Link TL-PA7017P - stecken Sie in eine freie Steckdose in der Nähe Ihres Routers oder Modems. Einen zweiten Adapter - es muss sich nicht zwingend um das gleiche Modell handeln - stecken Sie in eine andere Steckdose in dem Raum, den Sie mit einer schnellen Internetverbindung versorgen möchten. Da der genannte Adapter einen LAN-Port hat, können Sie ihn nun beispielsweise mit einem Desktop-PC verbinden. Das Netzwerksignal gelangt somit vom Router zum ersten Powerline-Adapter und wird von dort über das Stromnetz an den zweiten Adapter gesendet. Der Vorteil daran ist, dass Sie sich Verkabelung sparen: Anstatt ein langes Netzwerkkabel von einem Raum in den anderen legen zu müssen, nutzen Sie einfach die ohnehin vorhandene Verkabelung in Form des Stromnetzes im Inneren der Wand. Weiterhin existieren WLAN-fähige Modelle wie ein
TP-Link TL-WA860RE. Damit sind Sie nicht zwingend auf ein LAN-Kabel angewiesen, sondern können innerhalb eines bestimmten Umkreises auch WLAN-fähige Geräte mit dem Internet aus der Steckdose verbinden. Dies ähnelt prinzipiell WLAN-Repeatern, die Sie ebenfalls in eine freie Steckdose stecken, um von dort ein drahtloses Netzwerk aufzubauen.
Freie Steckdose opfern - lohnt sich das?
Durch die Verbindung mit der Steckdose geht Ihnen dieser Platz glücklicherweise nicht verloren. Die allermeisten Powerline-Adapter, wie ein
TP-Link TL-PA8010P, sind mit einer weiteren Steckdose an der Frontseite des Geräts ausgestattet. Dadurch können Sie die Steckdose wie üblich für andere Geräte verwenden. Ein freier Steckplatz geht Ihnen nicht verloren. Nutzen Sie beispielsweise immer dieselbe Steckdose, um einen Staubsauger in einem bestimmten Raum zu verwenden, können Sie dies auch nach der Installation des Powerline-Adapters weiterhin tun.
Was kann ich an Powerline-Adapter anschließen?
Generell handelt es sich um gewöhnliche LAN- oder WLAN-Verbindungen, sodass Sie in der Wahl der verbundenen Geräte frei sind. Typische Anwendungsfälle sind unter anderem:
1. Smart-TV-fähige Fernseher mit installierten Streaming-Apps wie Netflix, Amazon Prime & Co. Diese Geräte sind auf ein stabiles, leistungsstarkes Signal angewiesen, damit Filme und Serien ohne Aussetzer übertragen werden können. Durch einen Powerline-Adapter könnten Sie einen Fernseher mit nur einem kleinen Gerät sowohl mit Strom als auch einer Netzwerkverbindung versorgen.
2. Klassische Desktop-PCs, die für datenintensive Anwendungen genutzt werden. PCs verfügen immer über mindestens einen LAN-Port, aber nicht immer WLAN. Ein Powerline-Adapter erlaubt die Herstellung einer sehr stabilen Verbindung, was vor allem für bestimmte Anwendungsfälle - Onlinegaming, umfangreiche Down- und Uploads, Videokonferenzen in hoher Auflösung, AR- und VR-Anwendungen - wichtig ist.
3. NAS-Systeme, zum Beispiel in Form der Synology DiskStation DS224+, können in Haushalten oder Büros kleine, zentrale Datenverteiler sein - aber sie brauchen Strom und eine stabile Internetverbindung. Auch für diese Geräte eignen sich Powerline-Adapter, die beide genannten Voraussetzungen erfüllen und NAS-Geräten die notwendige Bandbreite zur Verfügung stellen.
4. Konsolen wie eine Playstation 5, Xbox Series X oder eine Nintendo Switch sind durch Onlinespiele immer auf eine absolute stabile Verbindung angewiesen - ideal für Powerline-Adapter.
Die Anwendungsfälle sind entsprechend umfassend und decken alle Bereiche ab, wo stabile, sehr schnelle Verbindungen gefragt sind.
Wie schnell sind Powerline-Adapter?
Die meisten aktuellen Geräte stellen Bandbreiten von bis zu 1,2 Gbit/s per LAN-Kabel zur Verfügung, was selbst für theoretisches 8K-Streaming ausreichen würde. WLAN-fähige Modelle, etwa in Form des AVM Fritz! Powerline 1260E, funken zusätzlich mit bis zu 1,266 Gbit/s an drahtlose Geräte wie Smartphones oder Notebooks.
Insgesamt müssen Sie durch diese Technik somit nicht auf Geschwindigkeit zu Hause verzichten. Zwar schaffen bestimmte Geräte mit Wi-Fi 6E-Zertifizierung - etwa der Zyxel WLAN Access Point WiFi 6e - noch wesentlich höhere Geschwindigkeiten, doch müssen Sie dafür wieder auf eine klassische Verkabelung außerhalb des Stromnetzes zurückgreifen. Benötigen Sie die zusätzliche Bandbreite nicht, reichen Powerline-Adapter somit völlig aus. Dabei ist anzumerken, dass alle angegebenen Werte immer theoretischer Natur sind. In der Praxis können bei allen Netzwerkgeräten Schwankungen auftreten, was vor allem durch Belastungen des Stromnetzes und ähnliche Interferenzen geschehen kann. Da Powerline-Adapter das Signal über das Stromnetz senden, sind Sie jedoch weniger anfällig gegen Wände oder ähnliche Hindernisse als WLAN-Signale.
Wo kann ich Powerline-Adapter installieren?
Powerline-Adapter funktionieren nach dem Prinzip Plug & Play. Konkret heißt dies, dass Sie Ihre neuen Geräte - beispielsweise ein Set aus TP-Link TL-PA8030P - einfach in eine Steckdose in Ihrem Haus oder Ihrer Wohnung stecken müssen. Sind bereits andere Powerline-Adapter im Netzwerk vorhanden, erkennen die neuen Geräte dieses Netzwerk automatisch und stehen sofort zur Verfügung. Eine Konfiguration, wie Sie es vielleicht von WLAN-Repeatern kennen, findet nicht statt.
Vorteile der Nutzung von Powerline-Adaptern
Das Stromnetz zieht sich durch Ihre gesamte Wohnung bzw. das komplette Haus. Das heißt, dass Sie sich um eine Verkabelung keine Gedanken machen müssen. Möchten Sie etwa in einem Kellerraum eine Internetverbindung herstellen, nehmen Sie dazu einfach einen Powerline-Adapter, stecken ihn in eine Steckdose und haben Ihr Ziel sofort erreicht. So können Sie leicht ein leistungsstarkes Netzwerk vom Keller bis zum Dachboden errichten, das dank Stromnetzverbindung in den Wänden stabil und unsichtbar bleibt.
Stromverbrauch: Eine Stärke der Powerline-Adapter
Die meisten modernen Powerline-Adapter registrieren, ob die angebundenen Geräte aktiv sind oder nicht und können sich entsprechend ein- oder ausschalten. Ein Beispiel aus dem Alltag könnte wie folgt aussehen:
1. Sie haben ein Gerät wie das TP-Link TL-WPA7617 im Home-Office mit einem Desktop-PC verbunden und gehen bis zum Nachmittag Ihrer Arbeit nach.
2. Sobald Sie das Gerät ausschalten, wird dies durch den Powerline-Adapter registriert. Dieser deaktiviert sich nun ebenfalls und spart dadurch bis zu 85 % des Strombedarfs ein.
3. Wenn Sie den PC wieder in Betrieb nehmen, aktiviert sich auch der Adapter und stellt Ihnen die Netzwerkverbindung wieder zur Verfügung.
Sie selbst müssen in diesen Fällen nicht aktiv werden, denn alles geschieht automatisch. Sind in derselben Zeit noch andere Geräte verbunden - vielleicht ein Smartphone via WLAN -, bleibt der Powerline-Adapter aktiv, selbst, wenn Sie den PC ausschalten.
Hohe Stabilität dank Powerline
Im Vergleich zu "klassischen" LAN- oder WLAN-Verbindungen ist das Netzwerk via Steckdose nicht im Nachteil. Da die Stromverkabelung im Haus immer vorhanden ist und Defekte äußerst selten sind, können Sie sich auf sehr stabile Verbindungen freuen - in jedem Fall deutlich robuster als WLAN-Verbindungen. Zudem brauchen Sie für die Einrichtung kein Fachwissen, da keinerlei Konfiguration notwendig ist. Dies ist für Einsteiger hilfreich, aber spart auch erfahrenen Netzwerkspezialisten viel Zeit.
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