Mehrere Monitore an nur einem Anschluss? Klar - mit Daisy Chain!
Manche Computermonitore haben neben HDMI- und USB-C-Buchsen auch zwei DisplayPort-Anschlüsse, um ausgangsseitig einen weiteren Bildschirm mit einer sogenannten Daisy-Chain-Verbindung anschließen zu können. Der Vorteil: Bei komplexen Aufgaben wie der professionellen Bearbeitung von Fotos, beim Videoschnitt und auch bei anspruchsvollen Office-Programmen (zum Beispiel der Nutzung elektronischer Aktensysteme) kann mit zwei Monitoren deutlich effizienter und auch angenehmer gearbeitet werden. Doch was genau verbirgt sich eigentlich hinter dem Begriff "Daisy Chain"? Wie funktioniert eine solche technische Gestaltung des Monitoranschlusses? Und worin unterscheidet sich dieses System von anderen Anschlussvarianten? Antworten auf diese und weitere Fragen zum Thema Daisy-Chain finden Sie im folgenden Beitrag.
Die "Gänseblümchenkette" für viel praktische Bequemlichkeit
Der Name "Daisy Chain" bedeutet übersetzt "Gänseblümchenkette" - eine niedliche, aber - wie wir sehen werden - auch recht angemessene Bezeichnung für die sich dahinter verbergende Technologie. Mit Daisy Chain können mehrere Monitore (und auch andere periphere Hardware-Komponenten) an nur einem vorhandenen Anschluss genutzt werden. Um dies möglich zu machen, werden sie in einer sogenannten Reihenschaltung gekoppelt - wie Gänseblümchen an einer Kette. Voraussetzung für die Nutzung von Daisy Chain sind geeignete Anschlusstypen. Zu den bekanntesten zählen hier neben dem eingangs erwähnten DisplayPort auch FireWire und DMX, aber auch das sehr beliebte Thunderbolt.
Sinnvoll vor allem an PCs mit wenigen Anschlussbuchsen
Die Daisy-Chain-Variante des Anschlusses von (zusätzlichen) externen Bildschirmen oder sonstigen Peripherie-Geräten ist vor allem an Computern sinnvoll, die von Hause aus über nur wenige Ports zum Verbinden mit Hardware verfügen. Dies können Mini-PCs, aber auch Laptops oder ältere Desktop-PCs sein. Dank Daisy Chain werden selbst für umfangreiche "Computeranlagen" (also der Gesamtheit von Rechner, Monitor, Scanner, Drucker, Beamer usw.) nur sehr wenige Anschlüsse, ja im Grunde nur ein einziger Port, benötigt. Die Verkabelung ist schnell und einfach erledigt und sämtliche benötigten Komponenten sind mit geringem Aufwand und überschaubaren Kosten nutzbar. Grundsätzlich ist lediglich ein einziges geeignetes Anschlusskabel erforderlich, um die Verbindung herzustellen - schon lassen sich externe Laufwerke, Zusatzbildschirme und viele weitere Geräte ansteuern. Wichtige Voraussetzung allerdings ist ein geeignetes Betriebssystem: Während mit Microsoft Windows und Linux alles hervorragend klappt, sind Computer mit MacOS leider nicht Daisy Chain fähig. Neben dem passenden Betriebssystem müssen aber auch die genutzte Grafikkarte und die Monitore den DisplayPort 1.2 Multi-Stream-Support (MST) unterstützen.
Funktional und wirtschaftlich
Mit der Schaffung eines Daisy-Chain-Systems kann eine Menge Geld gespart werden. Dies deshalb, weil weder die Anschaffung neuer Computer mit mehr Anschlüssen nötig ist, noch komplizierte Hubs oder Docking-Stations benötigt werden. Stattdessen wird einfach der vorhandene PC mit dem ersten Peripheriegerät verbunden, dieses mit dem zweiten und so weiter - die bereits erwähnte "Gänseblümchenkette" ist errichtet! Die vom Computer eintreffenden Steuersignale werden dann über sämtliche Glieder der Kette geführt - und das in beide Richtungen, also auch zurück zum Computer. Damit trotz des überall anliegenden Signals aber auch wirklich auch nur genau die Befehle am richtigen Ort ausgeführt werden, die das jeweilige Gerät betreffen, müssen Vor- und Nachrang definiert werden. Nur so kann sichergestellt, dass alle einzelnen Komponenten störungsfrei funktionieren und es nicht zu Konflikten - etwa des gleichzeitigen Anlaufens von Drucker und Scanner - kommt.
Exkurs: Diese Anschlüsse für Monitore gibt es am PC
Wenn Sie sich für einen Monitor - wie etwa den ROG Strix OLED XG27ACDNG Gaming-Monitor von AUS mit 26,5" entscheiden, sollten Sie überlegen, wie Sie ihn an Ihren Computer anschließen wollen und welche Art von Verbindungskabel Sie gegebenenfalls benötigen. Dies gilt im Übrigen auch dann, wenn Sie keine Daisy Chain einrichten wollen, denn die Ausgangssituation ist im Grunde identisch: War es in früheren Zeiten eher üblich, mehrere verschiedene Anschlüsse für unterschiedliche Funktionen zu haben, geht es heute zunehmend um einen einzigen Anschluss, der alle Funktionen abzudecken hat. Im Folgenden listen wir Ihnen daher als kleinen Exkurs die fünf am meisten verbreiteten Arten der Anschlüsse/Verbindungen zwischen PC und Monitor auf und erklären Ihnen die Unterschiede.
1. HDMI
HDMI ist eine sehr gängige Schnittstelle für die Übertragung sowohl von Bild- als auch von Tonsignalen. Derzeit ist sie an den meisten Computerbildschirmen und auch an fast allen modernen Fernsehgeräten zu finden. HDMI ist aufgrund seiner Bequemlichkeit und Verfügbarkeit seit der Markteinführung Anfang der 2000er Jahre weit verbreitet. Die meisten A/V-Produkte verfügen seither über einen HDMI-Anschluss, so dass sich HDMI für den Einsatz zu Hause und am Arbeitsplatz gleichermaßen eignet. Wichtig zu wissen: HDMI gibt es in vier verschiedenen Versionen, wobei die Versionen 1.4 und 2.0 heute am häufigsten verwendet werden. Version 1.4 unterstützt 4K (30Hz/24Hz) und Version 2.0 hat eine etwas schnellere Übertragungsgeschwindigkeit. Auch ist sie mit 4K (60Hz) kompatibel. Tipp: Verwenden Sie immer das passende Kabel, um den vorhandenen HDMI-Anschluss optimal zu nutzen. Ideal sind Ausführungen mit vergoldeten Kontakten wie zum Beispiel das 1,8 Meter lange HP Standard-HDMI-Kabel.
2. DVI
DVI ist ein analoger Videoausgang, der den einst klassischen VGA-Standard abgelöst hat. Es gibt ihn in drei verschiedenen Varianten - die gängigsten sind DVI-D für eine digitale Übertragung und DVI-I für eine digitale und analoge Übertragung. DVI-D wird wie HDMI verwendet und kann mit einem Adapter einfach an ein HDMI-Kabel angeschlossen werden. Tipp: Das DIGITUS HDMI-Adapterkabel mit einer Länge von 2 Metern ermöglicht Full HD und Single Link.
3. USB-C
USB-C ist nicht nur eine fortschrittliche Art von Schnittstelle und die derzeit kleinste Anschlussstecker-Größe, sondern dieser Standard wird in vielen Bereichen bald die ausschließliche Form des Verbindungsports zur Ladeinfrastruktur sein. Mit USB-C kann neben der Power Delivery sowohl ein Video- und Audiosignal als auch ein Dateienaustausch erfolgen. Einer der wichtigsten Vorteile von Monitoren mit USB-C-Anschluss ist, dass hier nur ein einziges Kabel für die Kopplung mit dem Computer verwendet werden muss. Das Videosignal ist bei USB-C das gleiche wie bei DisplayPort - auch hier sind Auflösungen bis zu 8K (60Hz) möglich. Zusammen mit dem Audiosignal, der Dateiübertragung und der Stromversorgung von bis zu 100 W ist USB-C eine rundum vielseitige und praktische Anschlussform. Ein wichtiger Hinweis noch an dieser Stelle: Es gibt unterschiedliche Standards für USB-C. Einige unterstützen nur die Dateiübertragung und das Aufladen, nicht aber die Bildübertragung auf den Bildschirm. Prüfen Sie vor dem Kauf eines Monitors deshalb unbedingt, ob der USB-C-Anschluss an Ihrem Computer die Bildübertragung unterstützt!
4. Thunderbolt
Thunderbolt-Ports sehen auf den ersten Blick aus wie USB-C-Anschlüsse. Dennoch handelt es sich hier um eine gänzlich andere Art von Protokoll, welches eine schnellere Übertragungsrate von bis zu 40 GB/s ermöglicht, hierfür allerdings ein spezielles Kabel (wie zum Beispiel das hochwertige dreifach geschirmte und mit vergoldeten Kontakten versehene DeLOCK-Kabel mit 2 Metern Länge - benötigt, um zwei Thunderbolt-Geräte miteinander zu verbinden. Thunderbolt ist vor allem bei Apple-Produkten ein beliebter Anschluss.
5. DisplayPort
DisplayPort (manchmal auch als "DP" bezeichnet) ist eine Videoschnittstelle, die im Jahr 2005 von der VESA(R)-Organisation präsentiert wurde. DisplayPort überträgt Audio- und visuelle Signale genau wie HDMI und hat sich im Laufe der Zeit immer mehr von der HDMI-Übertragung abgehoben. Der DisplayPort-Anschluss überträgt nämlich nicht nur digitale Bilder zwischen PC und Bildschirm, sondern DisplayPort 1.2 ist auch kompatibel mit unkomprimiertem 8K (30 Hz) und mit einer Komprimierung von bis zu 8K UHD (60 Hz). Wenn Ihr DisplayPort mit der Version 1.2 oder höher ausgestattet ist, können Sie mehrere Monitore mittels Daisy Chain verbinden. Sie benötigen nur ein Kabel zum Computer. Obwohl HDMI 2.1 und DisplayPort 2 in Bezug auf die Auflösung relativ gleichwertig sind, können mit der höheren Bandbreite von DisplayPort mehr Daten übertragen werden. DisplayPort hat außerdem eine höhere Bildwiederholfrequenz. Die jeweiligen Organisationen geben an, dass die Bildwiederholrate bei DisplayPort 2.0 4K@240 und 8K@85Hz und bei HDMI 2.1a 4K@120 und 8K@60Hz beträgt.
Mehrere Streams über eine Kette von Monitoren
Normalerweise werden HDMI-Signale über je ein separates, an die primäre Quelle (also den PC) angeschlossenes Kabel an jedes Display verteilt. Da DisplayPort die Daisy-Chain-Verteilung unterstützt (also die Übertragung mehrerer Signale im sogenannten Multi-Stream-Transport, MST) kann hier von einem Monitor direkt zum nächsten verbunden werden - ganz ohne Splitter oder Switch. Solange der DisplayPort-Bildschirm die Daisy-Chain-Vernetzung unterstützt, kann er in der Kette angeschlossen werden, um die Quelle zu erweitern und über ein DisplayPort-Kabel an den nächsten Monitor zu verteilen.
Fazit: Daisy Chain ist in vielen Bereichen eine tolle Lösung!
Neben allen positiven Aspekten der Daisy-Chain-Technologie darf auch der Nachteil eines solchen Systems nicht verschwiegen werden. So geht die Steuerung der per Kabelverbindung in Reihe geschaltete Hardware-Komponenten naturgemäß mit einer gewissen Störanfälligkeit einher. Vor allem bei "unterwegs" (also innerhalb der Kabelstecke) aufgetretenen Gerätedefekten oder -störungen kann es passieren, dass die nachgeschalteten Komponenten ebenfalls den Dienst versagen. Gleichwohl ist die Daisy Chain vor allem dort sehr sinnvoll (und auch kaum störanfällig!), wo es um den Anschluss mehrerer Monitore an einen einzigen Computer geht. Hier liegt der einzige Knackpunkt darin, dass bei sehr vielen Monitoren die Qualität des Bildes am Ende der "Gänseblümchenkette" nachlässt. Für die normale Nutzung im Büro oder im Home Office (Beispiel: E-Akte!) jedoch, ist Daisy Chain praktisch uneingeschränkt zu empfehlen.